Historie

Die Gründung der Klever Segelgemeinschaft KSG
Versuch einer Chronik

Die Jugendgruppe Marinejugend in den 50er Jahren.

Nach dem 2.Weltkrieg gab es in Kleve eine Vereinigung ehemaliger Marinesoldaten, die Marinekameradschaft.  Diese gründete 1953 eine eigene Jugendabteilung, die Marinejugend. Die  Jugendlichen hatten sogar Uniformen und sahen aus wie kleine Matrosen.  Diese Marinejugend gibt es in einigen Orten in Deutschland auch heute noch, sie führt Jugendliche an den sogenannten Seesport (Rudern im Kutter, Segeln, seemännische Tätigkeiten) heran.

In den 50er Jahren hatte die Marinejugend Kleve ein Grundstück  am  Kermisdahl, direkt neben dem Bootsverleih Schoo, später etwa 500m ,,flußaufwärts‘‘. Bei einer Abwrackwerft in Hamburg war ein ehemaliges Rettungsboot, ein Kutter gekauft worden.  Er wurde auf den Namen ,,Prinz Mauritz von Nassau‘‘ getauft, zur Bo·ot staufe kam sogar der Bürgermeister. Mit diesem Kutter konnten die  Jugendlichen auf dem  Kermisdahl,  dem Altrhein  und dem Rhein rudern. Mit dem Kutter hat die Jugendgruppe auch an NRW-Landesmeisterschaften teilgenommen und dort gute Plätze belegt, weil die Jugendlichen gewohnt waren auf dem Rhein auch stromaufwärts zu rudern. Außerdem wurde Knoten und Spleißen, Wurfleine werfen und auch Flaggensignale geben ausgeübt. Den Kutter hatte man inzwischen mit einem Lateinersegel ausgestattet, weil man statt rudern (seemännisch: Kutter pullen) lieber segeln wollte. Nach einiger Zeit vermutete  man  aber bei  der Marinejugend  eine paramilitärische Ausbildung, die Jugendgruppe löste sich auf. Das Grundstück wurde aufgegeben, der Kutter an die Schleuse Brienen verlegt. Das umständliche Lateiner-Segel wurde auf eine Gaffeltakelung mit Fock) umgebaut. Jetzt wurde nur noch gesegelt, auch die Uniformen waren verschwunden. Mit dem Kutter unternahm man  bisweilen weite Fahrten, eine endete mit einer Kenterung auf der IJssel bei der Fähre Huissen.

Der Steg der Klever Segelgemeinschaft im Jahr 1963

Nach Auflösung des Vereins wurde der Kutter an eine andere Marinejugend (Karlsruhe??) verkauft und die wenigen, übrig gebliebenen Jugendlichen verlegten sich ganz auf Segeln in zum Teil mit selbst gebaueten kleinen Booten. Die Boote lagen zunächst an Bojen westlich vor der Schleuseneinfahrt, ein Kahn wurde gemeinsam angeschafft um zu den Booten zu gelangen. In diese Zeit fällt die Gründung der Klever  Segelgemeinschaft, sie fand statt direkt an der Schleuse Brienen in der Gaststätte  ,Johanna Sebus‘‘. Der nächste Schritt war der Bau eines Schwimmstege, er fand seinen Platz östlich  der  Schleuseneinfahrt, wo er  sich  noch heute befindet. Damals gab es noch das jährliche Frühjahrshochwasser, bei dem der Rhein über seine Ufer trat. Das Wasser stand dann bis zum Banndeich im Klever Vorort Kellen. Von Griethausen setzte dabei über den Altrhein-Arm eine starke Strömung ein.Deswegen wurde der Steg im Herbst abgebaut, die einzelnen Stegabschnitte wurde von einem Pferd auf die westliche Mole vor der Schleuse hochgezogen um sie vor der Strömung zu schützen . Der Club nahm eine sehr positive Entwicklung, die Mitgliederzahlen und die  Anzahl der Boote stiegen ständig,  so dass der Steg vergrößert und nun    auch  gegen Osten stark verankert wurde, um dem Frühjahrs-Hochwasser zu widerstehen. Der Wassersport wurde populärer, die ersten Motorboote kamen auf. Weil sie in der Segelgemeinschaft nicht willkommen waren, gründeten deren Eigner einen eigenen Verein, der weiter östlich im Altrhein eine zweiten Steg errichtete.

Mit der Anschaffung eines Bootes (ein nagelneuer Pirat von der Bootswerft Kather in Krefeld) für die Jugendabteilung des Vereins  endet der Bericht des Chronisten, weil er dann nach dem Abitur seinen Wohnsitz nach Berlin verlegte.